Ohlsdorfer Friedhof
Der Ohlsdorfer Friedhof ist der größte Friedhof seiner Art in Europa. Es führen zahlreiche Straßen durch den Friedhof, und auch Buslinien verkehren hier. Der Friedhof wird auch gerne als Naherholungsgebiet angenommen. Mit seinem alten Baumbestand und den zahlreichen Teichanlagen ist er einzigartig für die Natur. Durch die zahlreichen Hecken und Rhododendren haben sich viele Vogelarten angesiedelt. Sogar der Uhu brütet auf dem Ohlsdorfer Friedhof, und das schon seit Jahren mit Erfolg. Der Uhu (Bubo bubo) vom Ohlsdorfer Friedhof ist mittlerweile der bekannteste Uhu von Deutschland, und auch aus den Nachbarländern kommen zahlreiche Besucher. Es ist für viele Friedhofsbesucher immer wieder eine große Freude wilde Uhus zwischen den Grabsteinen zu beobachten. Wollt Ihr mehr über Eulen wissen, dann besucht meine Seite: Eulen-Beobachtungen.
Viele ornithologische Reisen zur Vogelbeobachtung führen auf den größten Hamburger Friedhof. Uhus in Städten und auf Friedhöfen lassen sich einfacher beobachten als in Wäldern. Sie haben sich an den Menschen gewöhnt, dadurch ist die Fluchtdistanz sehr gering. Man kann auf dem Ohlstorfer Friedhof gute Flugaufnahmen vom Uhu machen. In der Hamburger Innenstadt kann man bei einem Spaziergang mit etwas Glück den Uhu am Abend beobachten. Die Dachbruten der Uhus nehmen immer mehr zu. Der Ohlsdorfer Friedhof hat ja viel mehr zu bieten, als nur den Uhu. Nicht weit vom Uhu entfernt brütet der Habicht. Man kann während der Brut- und Aufzuchtzeit der jungen Uhus beobachten, wie der Habicht fast täglich beim Uhu vorbeikommt und ihn mobbt. Wollt Ihr alles über Uhus wissen, dann besucht meine Seite, Brodowski-Fotografie.
Wenn man so über den Friedhof spaziert, zwitschert es hier und zwitschert es dort. Dreht man sich um, sieht man ein Rotkehlchen oder eine Blaumeise und auf einem Grabstein steht eine Singdrossel, die den Schnabel voller Würmer hat. Geht man zu den Teichanlagen, kann man die Graureiher und die Eisvögel beim Fischen beobachten. Die Graureiher holen sich vom Ohlsdorfer Friedhof Nistmaterial für ihre Nester am Bramfelder See (Graureiherkolonie). Greifvögel, wie z.B. den Habicht, den Mäusebussard und den Sperber sieht man häufig auf den Ohlsdorfer Friedhof. Greifvögel halten sich gerne, durch die Ruhe auf Friedhöfen auf. Und auch Graugänse und Kanadagänse suchen Schutz vor ihren Feinden auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Die Natur auf dem Ohlsdorfer Friedhof kann sich sehen lassen. Die Vielfalt der einheimischen Singvögel ist enorm.
Ich habe mit einem Kollegen, am 28.04.2010 den Uhu (Bubo bubo) auf dem Ohlsdorfer Friedhof besucht. Wir wollten wissen ob er jetzt brütet (vor 14 Tagen war es noch nicht der Fall). Aber er brütet immer noch nicht. Warum wohl? Ab 19 Uhr bekamen wir die Antwort. Wie aus dem nichts tauchten plötzlich überall im Umfeld vom Brutplatz angebliche Uhuschützer auf. Die Uhuschützer meinen es zu gut mit dem Uhu und schützen ihn vor angeblichen Störungen, die sie aber selber verursachen. Und dies passiert auch noch täglich. Wenn es so weiter geht wird es keinen Bruterfolg (2010) geben. Damit sich die Besucher vom Ohlstorfer Friedhof weiter an dem Uhu erfreuen können, muss die illegale Greifvogelverfolgung in Deutschland eingedämmt werden. Ein gutes Beispiel ist der Seeadlerschutz Hamburg, der die Störungen am Horst im Keim erstickt.
Ich hoffe das es 2011 wieder zu einem Bruterfolg auf dem Ohlsdorfer Friedhof kommt. Viele Besucher fahren am Wochenende extra zum Friedhof, um den Uhu in der Natur zusehen. Wollt Ihr etwas über das Wissen der Vögel erfahren, dann besucht meine Seite: Was wissen Vögel.
Am 01.04.2011 haben wir den Uhu auf dem Ohlsdorfer Friedhof besucht, um zu sehen ob er brütet. Der Uhu (Bubo bubo) brütet noch nicht. Die Störungen im Bereich der eigens für ihn angebrachten Nisthilfe sind im Vergleich zum Vorjahr noch mehr geworden. Wir sahen die Uhuschützer nur 20m vom Uhuweibchen entfernt stehen und die angrenzende Straße wird erneuert. So wie es aussieht gibt es noch ein zweites Uhupaar auf dem Ohlsdorfer Friedhof. Wir fanden frische Rupfungen und Kotspuren in ca. 800m Entfernung von dem bekannten Uhurevier.
Ich habe nach langer Zeit (10.02 2013), das Uhu-Paar auf dem Ohlsdorfer Friedhof einen Besuch abgestattet. Zwei Jahre gab es keinen Bruterfolg. Was ist mit den Uhus auf dem Friedhof los? Die Uhus sitzen immer noch an ihren gewohnten Plätzen. Eine neue Nisthilfe haben sie auch bekommen. Wenn es während der Balz nicht zu großen Störungen kommt, dann könnte es 2013 wieder zum Bruterfolg kommen.
Die Störungen bei den Uhus in Hamburg reissen nicht ab. Sobald ein neuer Brutplatz in der Stadt bekannt wird, verbreitet es sich wie ein Flächenbrand. Und was kommt dabei raus? Einige Personen stellen den Uhus so nach, das sie sich verletzen. So wie beim Uhu Männchen in der City Nord, der sein Augenlicht auf einem Auge verloren hat. Mehr dazu unter Uhu Auswilderung.
Weiterhin viel Spaß auf meinen anderen Seiten. Wie z.B. Uhus auf Wanderschaft oder Sozialverhalten der Uhus. Und nun viel Spaß bei der eigenen Vogelbeobachtung, denn Vögel beobachten bringt immer wieder Spaß.
Beobachtungen, Fotografien, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg