Vogelbeobachtungen in Andalusien
Andalusien ist für Vogelbeobachter in Spanien ein lohnendes Ziel, genauso wie die Extremadura. Viele ornithologische Reisen zur Vogelbeobachtung führen durch Andalusien. Die Vielfalt kann sich sehen lassen. Aber denkt daran, das Wetter und die Jahreszeit spielen dabei eine große Rolle. Nun erstmal ein paar allgemeine Informationen.
Andalusien ist die südlichste autonome Provinz von Spanien. Andalusien hat eine Größe von ca. 88.000 km² und ist in 8 Provinzen aufgeteilt. Diese sind Huelva, Sevilla, Granada, Malaga, Cadiz, Cordoba, Almeria und Jaen. Die Andalusier leben vom Tourismus und von der Landwirtschaft. Es gibt riesige Gebiete in denen nur Tomaten, nur Oliven oder nur Wein angebaut wird.
Andalusien besitzt 63 Vogelschutzgebiete ( ZEPA ) und seine geografische Lage macht es zu einem Durchzugsgebiet für zahlreiche Zugvögel. Sie haben bei der Meerenge von Gibraltar eine kurze Distanz zwischen dem afrikanischen und dem europäischen Kontinent zurück zu legen. Um möglichst viele Zugvögel beobachten zu können, legten wir den März als Reisemonat fest. Wir sahen z.B. viele Kuhreiher, Weißstörche, Gänsegeier, Alpenkrähen, Schlangenadler, Milane, Weihen, Wespenbussarde, Rötelfalken, Kraniche, Brandseeschwalben, Rosaflamingos, Stelzenläufer, Steinschmätzer, Weißbartgrasmücken, Braunkehlchen und Felsentauben.
Nationalpark Donana
Der Nationalpark Donana ist das bedeutenste Feuchtgebiet Spaniens. Er ist wichtig als Raststation für die Zugvögel und selten gewordene Arten wie der Spanische Kaiseradler, die Marmelente und das Kammblässhuhn brüten hier. Viele ornithologische Routen zur Vogelbeobachtung führen durch den Park.
Um Vögel zu beobachten fährt man am besten in den Ort El Roccia. Von hier aus gibt es verschiedene Wanderwege in den Park oder man kann eine Rundtour mit Safaribussen buchen.
Als wir den Park besuchten, hatten wir leider Pech. Fast alle kleineren Wasserläufe waren fast oder sogar ganz ausgetrocknet. Aus diesem Grund hatten sich die Vögel wohl in den für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen Bereich, dort gibt es mehrere größere Seen, zurückgezogen. Nun ein paar Bilder von den Vögeln die wir angetroffen haben. Es waren Flamingos, Weißstörche, Kuhreiher, Nachtreiher, Braune Sichler, Löffelenten, Purpurhühner, Rallenreiher, Seidenreiher und Schwarzmilane.
Laguna de Fuente de Piedra
Hier befindet sich der größte Brutplatz der Rosaflamingos auf dem spanischen Festland. Jedes Jahr brüten hier ca. 12.000 Flamingos. Als wir vor Ort waren, begannen die Rosaflamingos gerade mit ihrer Gruppenbalz. Es war ein tolles Schauspiel, aber die Beobachtungsmöglichkeiten liegen doch sehr weit von den Tieren entfernt. Mehr Infos zu den Flamingos, unter Rosaflamingo. Außerdem sieht man hier verschiedene Entenarten, Stelzenläufer, Steinkäuze, Milane und Singvögel. Hierzu ein paar Bilder.
Sierra Norte in Spanien
Hier sollen ca. 125 Vogelarten leben, von denen 2o schon sehr selten geworden sind. So z.B. der Schwarzstorch, der Schlangenadler, der Mönchsgeier, der Uhu, die Blaumeise, der Pirol, die Blaumerle und der Spanische Kaiseradler. Da das Gelände hier etwas unwegsam ist, kann man nur durch etwas Glück viele Vogelarten entdecken. Es folgen ein paar Fotos von unseren Vogelbeobachtungen.
Sierra de Grazalema und Sierra Pelada
Diese beiden Gebiete liegen zwar etwas auseinander, sollten aber von Geier Freunden unbedingt besucht werden. In der Sierra de Grazalema befindet sich eine der größten europäischen Gänsegeierkolonien, und in der Sierra Pelada ist die größte Mönchsgeierkolonie Andalusiens. Wollt Ihr mehr Informationen über die Geierarten, dann besucht die Seite Gänsegeier oder Mönchsgeier.
Die Meerenge von Gibraltar
Alle westeuropäischen Zugvögel überfliegen auf dem Weg nach Afrika und zurück die Meerenge von Gibraltar. Hier treffen Vogelarten aus Europa, dem Atlantik und dem Mittelmeer zusammen. Wir konnten Fotos von Kuhreihern, Mittelmeermöwen, Schwarzmilanen, Rötelfalken, Störchen, Schlangenadlern, Wespenbussarden, Staren, Fischadlern und einigen anderen Vögeln aufnehmen. Um den Vogelzug in Tarifa richtig mitzuerleben, muss man mindestens 14 Tage vor Ort bleiben. Viele ornithologische Routen, beziehungsweise Reisen zur Vogelbeobachtung werden hier vor Ort (Gibraltar) angeboten.
Wüste Tabernas
Die Wüste von Tabernas findet man in Andalusien in der Nähe von Almeria. Sie ist ca. 280 Quadratkilometer groß. Für Vogelbeobachtungen braucht man viel Zeit, denn man muß viel laufen. Es führen keine öffentlichen Straßen durch die Wüste. Das ist sehr schade.
Für Touristen gibt es zwei Filmstädte zum Besichtigen. Einerseits das Fort Bravo und dann noch Oasys. Hier wurden viele bekannte Western gedreht, und heutzutage werden Führungen und Vorführungen angeboten.
Gabo de Gata in Andalusien
In diesem Feuchtgebiet gibt es Aussichtstürme um in Ruhe alle Vögel zu beobachten. Hier leben Rosaflamingos, Säbelschnäbler, Rotschenkel, große Brachvögel, Haubenlerchen, Braunkehlchen, Girlitze, Stelzenläufer, Steinkäuze, Rotkopfwürger und einige Kormorane. Mit etwas Glück seht Ihr auch in Andalusien den Schwarzkopfweber. Hierzu ein paar Bilder.
Marisma del Odiel
Dieses bedeutende Feuchtgebiet in der Nähe von Huelva war leider zum Zeitpunkt unserer Ankunft auch fast vollkommen ausgetrocknet. Man kann sich aber gut vorstellen, das bei Zeiten in denen kein Wassermangel herrscht hier viele verschiedene Vögel, Reiher, Enten und Sichler anzutreffen sind. Auf der Isla de Enmedio befindet sich die größte Löffler Brutkolonie Europas. Nun einige Fotos aus diesem Gebiet.
Lagunas del Sur de Cordoba
Viele kleine Lagunen werden unter diesem Titel als Verbund zusammengefasst. Hier gibt es gut ausgebaute Wege und Beobachtungshütten. Man soll hier die Weißkopf-Ruderente sehen können. Wir konnten Purpurhühner, Haubentaucher, Blässhühner, Tafelenten, Kornweihen, Rot-und Schwarzmilane, Kiebitze, Brandgänse und noch so einiges mehr beobachten. Es folgen ein paar Fotos.
Sierras de Cazorla und Segura y las Villas
In dieser Bergregion kann man ausser Greifvögeln auch z.B. die Wasseramsel, den Häherkukuck, die Blauelster, den Wanderfalken, den Grünspecht, den Schmutzgeier, den Waldkauz und Zwergohreulen sehen. Es gibt hier auch ein Projekt zur Auswilderung von Bartgeiern – viel Spaß beim Suchen. Nun ein paar Bilder.
Zum Schluss folgen noch einige Bilder die wir bei unserer Tour quer durch Andalusien aufgenommen haben.
Bilder zur Andalusien-Tour
Vogelgrippe in Spanien
Vogelgrippe in Spanien. Die Vogelgrippe breitet sich immer mehr in Europa aus. Besonders schlimm ist die Vogelgrippe auf Varanger. Wir sahen viele tote Dreizehenmöwen, Küstenseeschwalben und Silbermöwen. Einige fielen uns buchstäblich vom Himmel vor die Füße. Fasst keine Wildtiere ohne Handschuhe an, denn die Vögel könnten die Vogelgrippe in sich tragen und das könnte Folgen für Euch haben. Mehr zur Vogelgrippe unter:
Weiterhin viel Spaß auf meinen Seiten wie z.B. Vogelbeobachtungen in Norwegen oder Helgoland
Beobachtungen, Fotografien, Vogelbilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg