Natur in Hamburg
Ihr wollt die Natur in Hamburg erkunden und wisst nicht wo Ihr hin sollt, dann seid ihr hier richtig. Als Naturschützer bin ich viel in Hamburg unterwegs und bekomme somit auch viele Besonderheiten in der Natur zu sehen. Vor ein paar Tagen lief früh morgens ein Waschbär über die Straße. Die Tiere erobern immer mehr die Städte, nicht nur in Hamburg. Sie haben in Hamburg die idealen Lebensbedingungen durch den großen Parkfriedhof, den Stadtpark, die Naturschutzgebiete und den großen Hafen. An Nahrung fehlt es nicht. Es leben nicht nur Waschbären in Hamburg sondern auch Rehe, Hasen, Kaninchen, Ratten, Mäuse, Marderhund, Füchse, Steinmarder, Wiesel, Biber, Nutria und viele Vogelarten. Zum Beispiel der Seeadler, der Uhu, der Wanderfalke, der Eisvogel, der Austernfischer oder die Sturmmöwe. Durch Ebbe und Flut verändert sich in einigen Gebieten von Hamburg die Landschaft täglich. Ich zeige Euch viele Bilder, die ich in der Natur aufgenommen habe. Zuerst ein paar Bilder aus dem NSG Heuckenlock.
Liste aller Naturschutzgebiete in Hamburg
Zuerst einmal findet Ihr hier eine Liste von Naturschutzgebieten in Hamburg, die ihr nach und nach besuchen könnt. NSG Auenlandschaft Norderelbe in Wilhelmsburg, NSG Heuckenlock in Moorwerder, NSG Neßsand in Blankenese und Finkenwerder, NSG Mühlenberger Loch in Blankenese und Finkenwerder, NSG Kirchwerder Wiesen in Kirchwerder, NSG Fischbeker Heide in Neugraben-Fischbek, NSG Duvenstedter Brook in Wohldorf-Ohlstedt, NSG Boberger Niederung in Lohbrügge , NSG Moorgürtel in Neugraben-Fischbek, NSG Eppendorfer Moor in Groß Borstel, NSG Wohldorfer Wald in Wohldorf-Ohlstedt, NSG Höltigbaum in Rahlstedt und NSG Borghorster Elblandschaft in Altengamme.
Ausflugsziele in die Natur
NSG Alte Süderelbe in Francop, NSG Reit in Reitbrook, NSG Wittmoor in Lemsahl-Mellingstedt, NSG Allermöher Wiesen in Allermöhe, NSG Schnaakenmoor in Rissen, NSG Stellmoorer Tunneltal in Rahlstedt, NSG Zollenspieker in Neuengamme, NSG Kirchdorfer Wiesen in Hamburg, NSG Westerweiden in Finkenwerder, NSG Volksdorfer Teichwiesen in Volksdorf, NSG Holzhafen in Rothenburgsort, NSG Schweenssand in Neuland, NSG Stapelfelder Moor in Rahlstedt, NSG Kiebitzbrack in Neuengamme und NSG Neuländer Moorwiesen in Gut Moor.
Besonderheiten – Kunstwerke in der Natur
Die Natur in Hamburg hat auch ihre eigene Kunst. Wie z.B. wenn die Grünalgen und Blaualgen blühen und an der Wasseroberfläche in Hamburgs Kanälen und Prielen schwimmen – können die unterschiedlichsten Kunstwerke entstehen. Wie solche Kunstwerke aussehen, dazu einige Bilder aus der Natur in Hamburg.
Faulgas, Sumpfgas oder Moorgas
Natur in Hamburg erleben das kann man jeden Tag. Man muss nur die Augen und Ohren offen halten. Hier zeige ich Euch bildlich wie es aussieht, wenn Faulgase im Wasser aufsteigen. In Gebieten von Ebbe und Flut kann man es besonders gut beobachten, wie z.B. an der Norderelbe und an der Süderelbe (Brücke – NSG Heuckenlock). Faulgas, Sumpfgas oder Moorgas entsteht wenn z.B. Pflanzen unter Luft und Lichtabschluss verrotten. Im Sommer wenn es sehr warm ist entstehen besonders viele Faulgase. Nun erstmal ein Bild auf dem Ihr sehen könnt wie es aussieht wenn Faulgas, Sumpfgas oder Moorgas im Wasser an die Oberfläche aufsteigt.
Nun habt Ihr gesehen, wie es aussieht wen die Gase an der Wasseroberfläche ankommen. Wie sieht es aber auf dem Grund/Boden aus, aus dem die Faulgase entweichen? Dazu zeige ich Euch auch einige Bilder. Ich berichte darüber so ausführlich, da ich häufig mitbekommen habe, das bei Führungen den Leuten/Besuchern falsche Informationen vermittelt werden. Wenn die Besucher den Natur-Führer fragen: “Was sind das für kleine Kuhlen am Boden” Dann bekommen Sie die Antwort: “Da gründeln Fische”. Man muss sich mal bildlich vorstellen, wie viele Fische da gründeln müssen um soviele Mulden im Boden zuschaffen.
Schaut Euch die nächsten Bilder ganz genau an und Ihr werdet sehen, wie die Mulden am Boden entstehen. Bei Ebbe heizt die Sonne den Boden auf und die Faulgase kommen immer mehr an die Oberfläche und bilden kleine Krater. Einige Krater platzen durch den Druck vom Gas auf und das Faulgas entweicht. Nun kommt die Flut und durch den Wasserdruck platzen auch die anderen Krater auf und fallen in sich zusammen. In dem Hohlraum wo vorher das Gas war rieselt jetzt der feine Sand und so entstehen die Mulden, die angeblich die Fische machen sollen.
Ich hoffe das Ihr anhand der Bilder verstanden habt, das die Mulden am Boden durch die Natur entstehen und nicht durch die Fische.
Starenschwärme in Hamburg Stillhorn
Stare an ihren Schlafplätzen zu beobachten ist schon eine Besonderheit. Schon seit Jahrzehnten benutzen die Stare in Hamburg Stillhorn ihren Schlafplatz an der Süderelbe im NSG Heuckenlock. Die Stare schlafen in den Schilfrohrflächen / Reetflächen an der Autobahnbrücke. Wenn Ihr selber Starenschwärme beobachten wollt, müsst Ihr eine Stunde vor Sonnenuntergang vor Ort sein, dann könnt Ihr noch miterleben wie Greifvögel versuchen Stare zu fangen. Es ist schon beeindruckend mit anzusehen, wenn tausende von Staren gemeinsam versuchen z.B. den Wanderfalken oder dem Sperber auszuweichen. Wollt Ihr mehr über die Stare erfahren, dann besucht meine Seite der Star – Vogel des Jahres 2018. Zuerst zeige ich Euch wie es aussieht, wenn Starenschwärme zu ihrem Schlafplatz kommen. Häufig sammeln sich die Stare auf Strommasten oder Bäumen bevor sie ihren Schlafplatz aufsuchen.
Auf ihrem Weg zum Schlafplatz an der Süderelbe im NSG Heuckenlock werden die Stare häufig von Greifvögeln angegriffen und wie so etwas aussieht, das zeige ich Euch auf den nächsten Bildern. Es ist ein Naturschauspiel, wie die Stare den Angreifer verwirren. In diesem Fall ist es ein Wanderfalke der in den Schwarm Stare hineinfliegt und mit einem Star im Fang aus dem Starenschwarm wieder herauskommt. Häufig brauchen Falken mehrere Anflüge um Beute zu erwischen.
Es ist aber genauso beeindruckend mit anzusehen, wenn sie gemeinsam auf ein abgeerntetes Feld auf Nahrungssuche gehen. Stare sind außerhalb der Brutzeit sehr gesellige Vögel, sie schlafen nicht nur zusammen sondern sie fressen auch zusammen.
Die Stare kommen am Abend immer in verschiedenen großen Trups zum Schlafplatz, und verschwinden hin und wieder sehr schnell in dem Schilfrohr/Reet. Sie fliegen dabei sehr dicht beieinander und wenn sie vom Himmel herabschießen drehen sich einige um ihre eigene Achse. Wie so etwas aussieht, dazu einige Bilder.
Wenn man schon in Hamburg ist um sich die Starenschwärme anzusehen, sollte man nicht vergessen am nächsten Morgen die Stare beim Abflug zu beobachten. Das in der Natur mitzuerleben, ist ganz besonders beeindruckend, denn jetzt sieht man am besten wie viele Stare in der Nacht am Schlafplatz waren. Zuerst kommen ein paar Stare und sitzen oben an den Schilfhalmen, und plötzlich werden es immer mehr und dabei wird es auch immer lauter, und wenn sie dann abfliegen sieht man nur noch eine schwarze Wand vor sich.
Waschbär, Fuchs, Dachs und Haarwild
Waschbär, Marderhund, Dachs, Hase und Fuchs leben in Hamburg schon lange unter uns. Man muss nur früh morgens, wenn die meisten Hamburger noch schlafen, eine Runde durch Hamburg drehen. Man wird sich wundern, wo man all diese Tiere sieht, es sind nicht immer die Naturschutzgebiete. Die Tiere wissen ganz genau wo sie Nahrung finden, und das mitten in der Stadt, im Hamburger Hafen und in Industriegebieten. Auf dem Ohlsdorfer Friedhof leben nicht nur Säugetiere, sondern auch viele Vogelarten. Wie z.B. der Kleiber, der Uhu, die Waldohreule, der Waldkauz, verschiedene Spechtarten, der Habicht, Krähen und viele Meisenarten. Ein Besuch lohnt sich immer, auf dem größten Parkfriedhof der Welt.
Nicht weit vom Ohlsdorfer Friedhof liegt der Stadtpark mit der Sternwarte, den man auf jeden fall besuchen sollte. Dort finden auch viele Konzerte statt. Im Stadtpark von Hamburg kann man sehr gut Vögel beobachten, denn diese haben sich an Menschen gewöhnt. Es gibt auch hier Brutvorkommen vom Habicht, vom Bussard, von Eulen (Uhu) und natürlich von vielen Singvögeln.
Naturschutzgebiet Duvenstedter Brook
Das Naturschutzgebiet Duvenstedter Brook ist am Wochenende bei den Hamburgern ein beliebtes Ausflugsziel. Dort kann man lange Spaziergänge machen und dabei Rehe, Hirsche und Wildschweine beobachten. Aber Vorsicht, immer auf den Wegen bleiben, denn mit Wildschweinen ist nicht zu spaßen. Die Vogelwelt im Duvenstedter Brook in Hamburg kann sich auch sehen lassen. Es brüten seit Jahren die Kraniche und der Uhu im NSG. Seit Jahren brüten die Kraniche auch in Hamburg Gut Moor. Nicht nur in Hamburg kann man Kraniche beobachten, wollt Ihr mehr wissen, dann besucht meine Seite Kranich beobachten und der Kranich.
Biber, Nutria und Bisamratte
Biber fühlen sich endlang der Elbe ganz wohl. Nicht nur der Biber lebt in Hamburg, sondern auch das Nutria und die Bisamratte. In einigen Naturschutzgebieten sieht man die Bisamratte und das Nutria gleichzeitig. Ihr wollt jetzt bestimmt wissen wo das ist. Ich sage nur NSG Heuckenlock. Den Biber könnt Ihr im NSG Rhee beobachten. Auf den Bildern könnt Ihr Euch den Unterschied zwischen Nutria, Biber und Bisamratte ansehen.
Indisches Springkraut als Kunstwerke
Das Indische Springkraut sieht man in vielen Stadtteilen von Hamburg. Im Herbst ist das Springkraut für viele Insekten eine gute Nahrungsquelle. Reißt nicht immer alles raus, denn die Insekten wollen auch Leben. Außerdem entstehen beim Aufplatzen der Fruchtkörper kleine Kunstwerke, an denen man sich erfreuen kann.
Opa sah noch Bäume
Es gab 2008 einen Plakataufruf von der IBA Hamburg, zum Thema Kultur und Natur im Klimawandel. Ich reichte das Plakat Opa sah noch Bäume ein. Das Plakat bekommt immer mehr an Bedeutung. Es verschwinden immer mehr Bäume in Hamburg, um die Stadt zu vergrößern und die Straßen und Radwege breiter zu machen. Ausgleichsflächen in Hamburg sind knapp. Um neue Ausgleichsflächen zu schaffen, wird kurzerhand Natur zerstört. Mehr auf meiner Seite Opa sah noch Bäume.
Wenn der Biber Bäume fällt wird sich aufgeregt. Man glaubt es kaum, wenn man es nicht mit eigenen Augen sieht, wie schnell gesunde Bäume in Hamburg verschwinden. Sogar im Naturschutzgebiet, und wie lautete die Begründung: “Die Wege müssen verkehrssicher sein”. Später erfuhr ich, das es hier um den Kiebitzschutz in Hamburg geht. Es sollten sich hier keine Krähen und Bussarde auf den Bäumen niederlassen, die könnten ja die jungen Kiebitze fressen. Ich glaube da hat einer die Natur nicht verstanden. Durch so eine Maßnahme schützt man keine Kiebitze vor ihren Fressfeinden. Ich habe das weitere Abholzen der Bäume im Naturschutzgebiet Rhee verhindert. Und wenn man nicht aufpasst werden ständig sinnlos gesunde Bäume in Hamburg gefällt.
Durch das Abholzen von Bäumen verschwinden gleichzeitig Brutplätze für einige Vogelarten. Wie z.B. den Turmfalken, der auf alte Nester wie z.B. Krähennester oder Bussardnester angewiesen ist. Durch das sinnlose Fällen von Bäumen verschwinden auch die Nester von Höhlenbrütern, z.B. vom Star, Waldkauz und Kleiber. So vernichtet der Mensch die Brutplätze und wundert sich dann, das immer mehr Vogelarten aussterben. Auf den nächsten Bildern könnt Ihr sehen, wo die Turmfalken überall nach Brutplätzen suchen. Die Möwen in der Stadt haben es auch nicht besser, es gibt kaum noch geeignete Brutplätze auf Grünflächen.
Ebbe und Flut in Hamburg erleben
Ebbe und Flut entsteht durch die Anziehungskraft vom Mond. Zweimal kommt am Tag die Flut und zweimal am Tag kommt die Ebbe. Wo kann ich Ebbe und Flut in der Natur von Hamburg beobachten? Endlang der Elbe gibt es mehrere Möglichkeiten, eine Möglichkeit ist die Brücke im NSG Heuckenlock. Von hier aus könnt Ihr hautnah miterleben wie das Wasser aufläuft und wie es später wieder abläuft. Man kann es sich kaum vorstellen, wen man nicht vor Ort ist, wie schnell das Wasser kommt. Wenn man einen Spaziergang durch das Heuckenlock machen will sollte man immer wissen, wann das Hochwasser kommt. Es könnte sonst nasse Füße geben. Mehr auf meiner Seite NSG Heuckenlock. Nun ein paar Bilder zu Ebbe und Flut in Hamburg.
Bei Ebbe kann man kleine Fische im Priel beobachten wie sie immer im Kreis schwimmen, um ihre Fressfeinde zu verwirren oder um das wenige Wasser im Priel in Bewegung zuhalten, damit es sich nicht zu schnell aufwärmt. Durch die Gezeiten oder Tiden verändert sich das Gebiet fast täglich. Sand und Schlick wird an der einen Stelle abgetragen und an einer andren Stelle wieder angespült.
Pflanzen werden von den Gezeiten beeinflusst. Die Blumen und Pflanzen die täglich zweimal überflutet werden, passen sich der Umgebung an. Die Blumen und Pflanzen im Tideauenwald sind größer und länger als auf anderen Wiesen oder in anderen Gräben. Wie z.B. die Sumpfdotterblumen, das Springkraut, die Schachbrettblume, das Schilfrohr/Reet oder der seltene Schierlings-Wasserfenchel. Die Blumen und Pflanzen haben das Bestreben immer mit ihren Blüten aus dem Wasser zuschauen.
Natur im Industriegebiet
Viele Tiere und Pflanzen haben erkannt, das es sich im Industriegebiet gut leben lässt. Einige Industriegebiete in Hamburg sind am Wochenende wie ausgestorben und der Fuchs, der Waschbär und die Wanderratte können sich frei bewegen. In den unaufgeräumten Ecken auf einigen Firmenplätzen, brüten viele verschiedene Vogelarten. Häufig sieht man in Industriegebieten Hausrotschwänze, Bachstelzen, Kohlmeisen, Amseln, Tauben, Rabenvögel und sogar Birkenzeisige. Enten und Gänse fühlen sich auch sehr wohl. Besonders Möwen haben eine Vorliebe für Industriegebiete. Sie brüten gerne auf Dächern und auf herumstehenden Gegenständen, die nicht so häufig gebraucht werden. In den Kanälen, die durch die Industriegebiete fließen halten sich im Winter viele Entenarten aus dem Norden auf. Nun ein paar Bilder zur Natur in Industriegebieten.
Hier erscheinen demnächst noch viele Besonderheiten aus der Natur.
Beobachtungen, Fotografien, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg