Nutria - Sumpfbiber - Biberratte
Das Nutria (Myocastor coypus) kennen viele auch unter dem Namen Sumpfbiber, Biberratte und in Spanien heißt der Fischotter Nutria. Es gehört zu den Nagetieren. Das Nutria wurde aus Südamerika eingeschleppt. Es wurde in Europa für die Pelzindustrie gezüchtet. Tierschützer haben früher viele Tiere aus ihren Käfigen freigelassen und so haben sich die Tiere in Deutschland und Europa ausgebreitet. Heute wird das Nutria in einigen Lebensräumen zur Gefahr. Sie zerstören die Deiche zum Hochwasserschutz. Sie graben sich tiefe Löcher in die Deiche. In einigen Ländern wird das Nutria heute noch gejagt und kommt auf den Teller. Wie sieht das Nutria aus? Es hat viel Ähnlichkeit mit dem Biber. Der Unterschied zwischen Nutria und Biber liegt im Schwanz. Zum Aussehen, zum Bestimmen und Erkennen zeige ich Euch viele Bilder. Sucht Ihr nur die Größe, das Alter, ihr Gewicht, den Lebensraum oder ihre Feinde dann schaut unten im Steckbrief für Kinder nach.
Aussehen Nutria
Männchen und Weibchen vom Nutria sehen im Fell gleich aus. Der Unterschied liegt in der Größe und im Gewicht. Das Männchen ist etwas schwerer als das Weibchen. Ihr Fell variiert von rötlichbraun bis braungräulich. Sie haben einen kräftigen Kopf mit auffällig langen orangeroten Schneidezähnen, eine Stupsnase und verhältnismäßig kleine Augen und Ohren. An den Hinterfüßen haben sie zwischen den Zehen in der Mitte Schwimmhäute. Auffällig ist ihr langer Schwanz, der sofort an eine Ratte erinnert. Verwandtschaftsverhältnis: Das Nutria ist aber nicht mit Ratten und auch nicht mit den Biber, dem es sehr ähnlich sieht, verwandt. Es ist mit dem Meerschweinchen verwandt.
Lebensraum – Verbreitung – Vorkommen
Nutrias haben sich weltweit ausgebreitet. Sie wurden überall eingeschleppt. Nutrias findet man in Deutschland und Europa an fast allen Fließgewässern mit viel Ufervegetation und Wasserpflanzen. In Hamburg könnt Ihr das Nutria regelmäßig im Hamburger Hafen, an der Süderelbe, an der Norderelbe und im NSG Heuckenlock beobachten. Nun ein paar Bilder die ich bei meinen Beobachtungen fotografiert habe.
Paarungszeit Tragezeit Anzahl der Jungen
Junge Nutrias werden schon nach 6 Monaten geschlechtsreif. Nutrias können sich das ganze Jahr über paaren. Die meisten Nutrias paaren sich im Winter, damit die Jungen im April und Mai zur Welt kommen, da es dann genügend Nahrung gibt. Sie bringen ihre Jungen in einer Höhle zur Welt. Die Nutria Höhle, der Nutria Bau ist in die Uferböschung gegraben. Nutrias haben meistens 4-5 Junge die zwei Monate gesäugt werden. Dann gehen die Jungen mit der Mutter auf Nahrungssuche. Nach ca. 90 Tagen sind die Jungen selbständig. Im Sommer sieht man meistens die ganze Familie zusammen.
Nahrung – Was fressen Nutrias?
Was fressen Nutrias? Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Wasserpflanzen. Am liebsten fressen sie die jungen Wurzeln und Triebe der Pflanzen. Ich habe häufiger beobachtet, wie Nutrias nach Wasserpflanzen tauchen. Sie fressen nur die Wurzeln und junge Triebe, der Rest blieb liegen. Im Winter sieht man Nutrias häufig auf Wiesen Gräser und Kräuter fressen. Sie fressen aber auch Wasserschnecken, Larven, Muscheln, Krebse und Würmer die an den Pflanzen haften. Wenn Sie ihre Nahrung (Wasserpflanzen) vom Grund hochholten sah man häufig, dass Gase freigesetzt wurden. Dazu auch ein paar Bilder. Wollt Ihr mehr über Faulgase wissen, dann besucht meine Seite Natur in Hamburg.
Das Nutria frisst auch im Winter gerne die Kleine Wasserlinse, besser bekannt unter Entengrütze. Mit ihren Vorderbeinen schaufeln sie die Entengrütze in ihren Mund. Wie so etwas aussieht, dazu einige Bilder.
Feinde – Fressfeinde der Nutrias
Auch das Nutria hat Feinde. Ganz oben steht der Mensch. Er zerstört ihren Lebensraum, stellt ihnen nach, tötet sie wegen ihres Fells und sie kommen auch auf den Teller. Buddeln sie Löcher in die Deiche werden sie auch zum Abschuss freigegeben. Hochwasserschutz geht vor Tierschutz. Zu ihren natürlichen Feinden zählen der Fuchs, freilaufende Hunde, der Wolf, der Bär, der Luchs, die Adler, die Eulen, Parasiten und die Autos. Sie werden häufig in der Dämmerung überfahren.
Besonderheiten – Verhalten – Spuren – Merkmale
Nun zu Besonderheiten, zum Verhalten, zu Spuren im Sand und Merkmale vom Nutria. Sobald Gefahr droht flüchtet das Nutria ins Wasser und taucht ab. Es sind sehr gute Taucher, wenn man nicht aufpasst verliert man es aus den Augen. Wie sehen die Spuren vom Nutria aus? Dazu zeige ich einige Bilder. Nun zu den Merkmalen. Nutrias haben einen auffälligen Rattenschwanz und orangerote Zähne. Junge Nutrias haben eine helle Schnauze. Nutrias können sehr gut riechen. Ich konnte schon mehrfach beobachten, dass wenn ein Nutria einen Partner sucht dann hebt es den Kopf aus dem Wasser und schnüffelt nach dem Geruch eines anderen Nutrias.
Unterschied Nutria Biber Bisam
Nun zum Unterschied Biber, Nutria und Bisamratte. Die Bisamratte vom Nutria zu unterscheiden ist ganz einfach. Sie ist nur halb so groß. Beim Nutria und Biber sieht es schon ganz anders aus. Sie sind fasst gleich groß. Und wenn beide im Wasser unterwegs sind und man sieht ihren Schwanz nicht, dann muss man ganz genau hinschauen. Wenn nur beim schwimmen der Kopf rausguckt, dann unterscheidet man das Nutria vom Biber an ihren Barthaaren. Das Nutria hat mehr Barthaare. Wenn beide an Land sind ist er Unterschied einfach. Das Nutria hat einen runden Rattenschwanz und der Biber einen flachen breiten Schwanz. Nun ein paar Bilder zum Unterschied Nutria, Biber und Bisamratte..
Die Anfrage nach Tiersteckbriefen ist so groß, dass Ihr einen kleinen Steckbrief über das Nutria für die Grundschule findet.
Nutria Steckbrief für Kinder
Aussehen: Siehe Bilder
Aussehen Fell: Rotbraun bis braungrau
Männchen und Weibchen: Sehen gleich aus
Name: Nutria
Andere Namen: Sumpfbiber, Biberratte
Wissenschaftlicher Name: Myocastor coypus
Ordnung: Nagetier
Art: Nutria
Familie: Stachelratten
Wie können sie sehen: Sehr schlecht
Wie können sie hören: Sehr gut
Wie können sie riechen: Sehr gut
Stimme/Ruf: Grunzen, fauchen
Vorkommen: Fließgewässer mit vielen Wasserpflanzen, Flüsse, Seen, Teiche, Bäche, Sümpfe
Verbreitung: Deutschland, Europa, Amerika, Kanada, Afrika, Asien, Australien
Lebensraum: Am Wasser z.B an der Elbe in Hamburg, an der Weser in Bremen, an Fischteichen in der Lewitz, an Seen
Größe: Weibchen ca. 60 cm, Männchen ca. 65 cm
Länge: ca. 65 cm
Schwanzlänge: ca. 40 cm
Gewicht: 8-12 kg
Farbe: Rötlichraun bis braungräulich
Geschlechtsreife: 1 Jahr
Paarungszeit: Ganzjährig
Wurf pro Jahr: 1-2
Tragezeit: ca. 125 Tage
Anzahl der Jungen: 3-7 Junge
Feinde: Krankheiten (Parasiten), Eulen, Adler, Fuchs, Bär, Wolf, Mensch (Abschuss), Autos (werden überfahren), Hunde
Nahrung: Pflanzenfresser, Wasserpflanzen, Gräser, Wurzeln, junge Triebe, Krebse, Muscheln, Würmer
Merkmal: Der lange runde Schwanz
Besonderheiten: An den Hinterbeinen haben sie Schwimmhäute zwischen den Zehen, lange orange Schneidezähne, die Füße haben 5 Zehe und einer steht ab wie unser Daumen
Alter: Lebenserwartung 10 Jahre
Winterschlaf: Nein
Weitere Infos, Bilder und Steckbriefe über Tiere, wie z.B. Hund, Katze, Maus, Wolf findet Ihr unter Tiersteckbriefe.
Bilder vom Nutria zu meinen Beobachtungen
Meine Steckbriefe (Blumensteckbriefe, Insektensteckbriefe, Tiersteckbriefe, Vogelsteckbriefe) sind bei Kindern in der Vorschule, Grundschule und im Sachunterricht beliebt. Sie finden alle Stichpunkte für ihre Arbeitsblätter, Größentabellen und Steckbriefvorlagen für den Schulunterricht (Grundschule, Realschule, Gymnasium). Meine Seite Tiersteckbriefe (Federwild, Haarwild) wird auch zum Lernen für die Jägerprüfung in Deutschland genutzt.
Ich bekomme täglich neue Anfragen über Steckbriefe die die Kinder in der 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 und 13 Klasse benötigen. Nicht nur Schüler in der Realschule, in der Stadtteilschule und im Gymnasium nutzen meine Steckbriefe, sondern auch Studenten an der Uni, und Naturfüher nutzen Beobachtungen von meiner Seite. Nach und nach werde ich meine Steckbriefe erweitern. Wie z.B. Baum-Steckbriefe, Fisch-Steckbriefe, Kuh-Steckbriefe und Pferd-Steckbriefe. Meine Seite, Nutria Steckbrief wird auch zum Lernen für die Jägerprüfung in Deutschland genutzt.
Beobachtungen, Fotografien, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg